In der Studie wertete die Tierärztin Dr. Charlotte Jensen die Antwortdaten von über 1400 angestellten Tierärzt:innen aus, die im Rahmen einer Online-Befragung zwischen März und Oktober 2020 erhoben wurden. Die Umfrage, vom BaT als Arbeitnehmervertretung und vom VuK als Arbeitgebervereinigung in enger Kooperation durchgeführt, spiegelt den Status quo der Arbeitsbedingungen und Berufszufriedenheit in der Tiermedizin in Deutschland wider.
Die Präsentation der gemeinsamen Studie vom Bund angestellter Tierärzte (BaT) und Verbund unabhängiger Kleintierkliniken (VuK) fand im Rahmen einer Online-Pressekonferenz am 25.3.2021 statt. Die bei der Veranstaltung gezeigten Power-Point-Folien mit ausgewählten Grafiken und den Statements von BaT und VUK finden Sie in diesem
Handout zur Studie BaT & VUK 2020.
Bei einem durchschnittlichen Stundenlohn von 20,51 € leisten Tierärzt:innen häufig Überstunden, Nacht- und Wochenenddienste, ohne dafür ein zusätzliches Entgelt zu erhalten. Unterschreitungen des Mindestlohns und Überschreitungen der gesetzlich festgelegten Höchstarbeitszeit findet man nach wie vor in einem Teil der Arbeitsverhältnisse, ebenso einen adjustierten Gender Pay Gap von 18% bei Berufseinsteiger:innen.
Während in vorausgegangenen Studien häufig der Kleintierbereich mit schlechter Bezahlung und langen Arbeitszeiten negativ auffiel, haben sich laut der aktuellen Studie die Arbeitsbedingungen und die Berufszufriedenheit dort verbessert, während in der Pferde-, Nutztier- und Gemischtpraxis weniger positive Fortschritte zu verzeichnen sind. Auf besonderes Interesse stieß die multifaktorielle Auswertung, die Einflussfaktoren wie Geschlecht, Praxiserfahrung, Region, Zugehörigkeit zu Berufsverbänden und zahlreiche weitere Faktoren in Relation zum Stundenlohn setzt.
Herr Dr. Dirk Remien, Präsident des VuK, Frau Dr. Sabine Schulte-Bahrenberg, Geschäftsstellenleiterin des VuK, Herr Dr. Christian Wunderlich, 1. Vorsitzender des BaT und Frau Dr. Elisabeth Brandebusemeyer, 2. Vorsitzende des BaT, erläuterten dem interessierten Fachpublikum die Ergebnisse, beleuchteten sie aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmersicht und diskutierten über Ursachen, Konsequenzen und Lösungsansätze für mehr Berufszufriedenheit.
Einig waren sich die Teilnehmer darin, dass der Wandel in der Tiermedizin zu einem Arbeitnehmermarkt und die Abwanderung von Tierärzt:innen aus dem kurativen Bereich in lukrativere Branchen oder ins Privatleben, die Arbeitgeber:innen und die gesamte Branche vor enorme Herausforderungen stellt, die nur gemeinsam gemeistert werden können.
Weitere Informationen zur Studie finden Sie auch unter:
www.bundangestelltertieraerzte.de