Bildung einer Interessenvertretung für Arbeitgeber*innen
Eine reine Interessenvertretung für tiermedizinische Arbeitgeber*innen gibt es bisher in Deutschland nicht. Der BpT vertritt in vollem Umfang und zu gleichen Anteilen sowohl Arbeitnehmer*innen als auch Arbeitgeber*innen. Daher erschien die Gründung eines Verbundes sinnvoll, der die Arbeitgeberinteressen vertritt und sich für die Belange von größeren und inhabergeführten tiermedizinischen Einheiten einsetzt.
Bildung eines starken Netzwerkes
Die Anforderungen an Unternehmensführungen von tiermedizinischen Einheiten haben sich in den letzten Jahren deutlich verkompliziert. Insbesondere größere Praxen und Kliniken setzen sich täglich mit den selben Problemfeldern auseinander. Hier bietet der VUK ein Netzwerk. Wir entwickeln gemeinsam Strategien, um Lösungen für die Probleme des Arbeitgeberalltags zu finden und sie allen Mitgliedern zur Verfügung zu stellen. So muss nicht jeder das Rad neu erfinden. Der VUK unterstützt seine Mitglieder bei der Bewältigung des wirtschaftlichen Wandels und bei notwendigen Strukturanpassungen, insbesondere in organisatorischen sowie personellen Angelegenheiten.
Berufspolitische Einflussnahme
Wir sind der Auffassung, dass Arbeitgeberinteressen noch deutlicher und nachhaltiger in der Berufspolitik berücksichtigt und erläutert werden sollten.
Moderner Umgang mit Arbeitnehmern*innen
Das Unternehmen ist mehr als die Summe der Einzelleistungen seiner Mitarbeiter. Daher setzen wir uns für ein modernes Mitarbeiter*innen-Management ein. Arbeitszeitgesetz (ArbZG) und Politik stellen uns hierbei vor besondere Aufgaben. Das Arbeiten gegen die Zeit muss erst erlernt werden. Hier möchte der VUK als Interessenvertretung seiner Mitglieder gemeinsam mit der Politik und Arbeitnehmer*innen nach Lösungen suchen (z.B. Schulungen zum ArbZG, Sammlung beispielhafter arbeitszeitgesetzkonformer Dienstpläne, sowie die Begleitung betrieblicher Einzelgenehmigungsverfahren, etc.). Die Diskussion um Entlohnungsmodelle ist wichtig und richtig, jedoch halten wir eine Versachlichung der Debatte sowie die Berücksichtigung der wirtschaftlichen Leistungskraft von Arbeitgeber*innen für erforderlich.
Verbesserung des Arbeitgeber-Images
Das Ansehen von Kleintierkliniken als Arbeitgeber hat aufgrund schlechter Mitarbeiterführung und durchgehender Missachtung des Arbeitszeitgesetzes gelitten. Viele Kliniken und Praxen haben jedoch längst ihre Dienstpläne auf Arbeitszeitkonformität getrimmt, angemessene Gehaltsmodelle entwickelt sowie modernes Mitarbeitermanagement in weiten Teilen umgesetzt. Dies gilt es nun mit Hilfe des VUK nach außen darzustellen.
Erarbeitung eines Tarifvertrages
Das es in der Tiermedizin keinen Tarifvertrag für tierärztliche Angestellte gibt, gilt für uns alle das Arbeitszeitgesetz in seiner härtesten Form. Daher erscheint es auf lange Sicht sinnvoll, einen Tarifvertrag für unsere Arbeitnehmer*innen zu entwickeln. Bis dahin ist es aber noch ein langer und steiniger Weg. Sowohl Arbeitger- als auch Arbeitnehmerverbände müssten deutlich mehr Mitglieder aufweisen und flächendeckend vertreten sein, um Tarifautonomie zu erhalten. Hierbei geht es auch um die finanzielle Aufrechterhaltung des Streikrechtes. Aber keine Sorge, mit einer Mitgliedschaft im VUK unterwirft man sich nicht automatisch einer Tarifbindung. Wie in anderen modernen Arbeitgeberverbänden auch soll es künftig eine „oT-Mitgliedschaft“ - also Mitgliedschaft ohne Tarifbindung - geben.
Förderung innovativer Tiermedizin, Organisation von Fortbildungen
Unsere Mitglieder arbeiten auf hohem tiermedizinischen Niveau. Die Spezialisierung ist weit vorangeschritten und muss sich hinter den Standards der Humanmedizin nicht verstecken. In regelmäßigen Fortbildungszyklen wollen wir unser Wissen bündeln und an unsere Mitglieder weitergeben.
Förderung von angestellten Tierärtz*innen, TFA`s und Studierenden
Der Kampf um Mitarbeiter ist bei einem sich verschärfenden Fachkräftemangel im vollen Gange. Studierende und Arbeitnehmer*innen sollen durch besondere Fortbildungen gezielt gefördert und gebunden werden. Praktikant*innen sind die Arbeitnehmer*innen von morgen. Für sie schafft der VUK eine Plattform. Rotationsprogramme durch spezialisierte VUK-Einheiten sollen schon Studierende im praktischen Jahr gezielt fördern. Das Praktikum wird dabei nach einem definierten Standard angeboten. Um dem gerecht zu werden, haben wir gemeinsam mit dem BVVD einen Praktikumsleitfaden entwickelt, der Qualitätsstandards sowie die Vermittlung der sog. First-Day-Skills sicherstellt. Ferner liegen uns Wertschätzung und Weiterbildung unserer Tiermedizinischen Fachangestellten am Herzen. Gemeinsame Jobbörsen an den fünf tiermedizinischen Fakultäten sowie die Teilnahme an Fortbildungen und nationalen Kongressen sollen unterstützt werden.
Verbesserung von Einkaufskonditionen
Dass der gemeinsame Einkauf von Medikamenten und Verbrauchsmaterialien erfolgreich organisiert werden kann wurde schon an anderer Stelle bewiesen. Dies sollte bei Vereinigungen von privat geführten tiermedizinischen Praxen und Kliniken ebenfalls gelingen. Eine Realisierung ist vermutlich nur in einer gesonderten wirtschaftlichen Einheit möglich, wobei vor allem kartellrechtliche Besonderheiten zu beachten sind.
Schaffung eines Qualitätssiegels
In der weiteren Entwicklung erachten wir es als vorteilhaft, wenn sich die Mitglieder des VUK durch gemeinsame Leitlinien und Standards und mit Hilfe eines eigenen Labels absetzen. So ließe sich eine durchgehende Qualität sichern, um sich dadurch gegenüber unseren Kunden, dem Arbeitsmarkt und Geschäftspartnern zu behaupten.
Zukunftsorientiertes sowie umwelt- und ressourcenschonendes Handeln
Die Welt, in der wir leben, geht uns alle an. Wir setzen uns für ein umwelt- und ressourcenschonendes Handeln ein. Dem gezielten und verantwortungsvollem Einsatz von Medikamenten kommt eine besondere Bedeutung zu.
Verbandsübergreifende Zusammenarbeit
Wir setzen unsere Kräfte zum Wohle des tierärztlichen Berufsstandes ein. Damit dies gelingt, streben wir eine verbandsübergreifende Zusammenarbeit mit Arbeitnehmer- und Fachschaftsvertretungen an. Unser Wirken steht ausdrücklich nicht in Konkurrenz zur Arbeit des BpT. Gleichzeitig reichen wir dem BaT und BVVD zur Gestaltung der tierärztlichen Zukunft vertrauensvoll die Hand.